14. Januar 2006 8

falsch geheuchelt

Gestern im Gottesdienst hatte ich ein Wort für ein oder zwei Leute. Es ging um einen Bibelvers, durch den Jesus immer wieder mal zu mir spricht:

Galater 1,10: „würde ich noch versuchen Menschen zu gefallen, so wäre ich nicht Christi Knecht“ starker tobak, aber absolut wahr. auch wenn wir nicht christi knechte sind sondern geliebte söhne und töchter, dienen wir ihm dennoch. und wir werden feststellen, dass man nur einem herren dienen kann: jesus oder den menschen um uns herum.

von einer meinung sind wir immer abhängig. entweder tun wir alles, um in den augen unserer freunde, kollegen, familienmitglieder gut dazustehen, oder wir leben so, wie gott es will – und damit meist gegen den strom. ich weiss, dass viele der leute, die diesen post lesen heuchler sind. damit meine ich jetzt nicht, dass sie unter der woche leben wie sau und dann mit heiliger maske in den gottesdienst gehen, sondern das gegenteil: du betest, liest bibel, gehst in den gottesdienst und lebst ziemlich heilig. aber vor deinen nicht-christlichen kollegen heuchelst du, dass du eigentlich ein cooler typ bist, reisst dieselben fiesen witze, und tust was die anderen machen (natürlich nur soweit, es eben geht und nicht zu sehr…).

ich glaube, dass gott dir sagt: „lass das sein!“ du kannst nur einem herren dienen, dir kann nur eine meinung wichtig sein. entweder du lebst nach deiner erkenntnis und scheisst auf die meinung von menschen oder du hinkst durch die welt und versuchst es allenrecht zu machen.

natürlich schreibe ich diesen post mit nur einer hand, weil ich mit der anderen meine eigene nase fasse….

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7 Kommentare

  1. Wiedermal gut getroffen. Oft herrscht leider so eine Mentalität unter Christen, daß das sogar so sein „muß“ – wenn mir z.B. ein Christ als Kommentar zu meinen neuen Demos sagt: „Du wirst in der nichtchristlichen Musikszene nie anerkannt werden oder irgendwie Fuß fassen können, wenn Du alle naslang geistliche Themen in Deinen Liedern anschneidest.“, dann bedeutet das ja letzten Endes nicht anderes, als daß die Meinung vorherrscht, man müsse seinen Glauben außen vor lassen, wenn man sich in nicht-gläubigen Kreisen bewegt.

  2. eigentlich komisch. mir kommt es so vor, als ob seit naidoo immer mehr christliche texte im radio zu hören wären. überhaupt ist, meiner ansicht nach, ein gewisser trend in richtung spiritualität zu entdecken.

  3. Ist es wirklich so?
    „dass man nur einem herren dienen kann: jesus oder den menschen um uns herum.“ Dient man nicht Jesus und gefällt man nicht Gott, wenn man den Menschen dient? Ist es nicht grade die Liebe, die mit dem Verstehen des Anderen, grade wenn er nicht Christ ist, anfängt? Ist es falsch mit den Sündern Gemeinschaft zu suchen? Ist es wirklich falsch, wenn man sich dafür zurücknimmt und auch mal 5 grade sein lässt? Ist das direkt geheuchelt, wenn ich nicht direkt jedem meine (biblisch untermauerte) Meinung auf die Nase binde, sondern erst mal nach Gemeinsamkeiten suche?
    Ich kenn viele gute Christen, die meinen Sie werden von Ihren Arbeitskollegen und der Familie abgelehnt, weil Sie an Christus glauben. Aber wenn man sich anguckt, wie lieblos sie mit ihrer Umwelt umgehen, wird klar, dass diese Kränkungen auf ihre Krankheit verweisen und nicht auf ihren Glauben. Lieben heißt auch, dass mir die Meinung der Anderen wichtig ist, dass ich sie mit Allem was sie sind anerkenne, dass ich sie ernst nehme und ihnen auch ihr anderssein lasse. Wer das kann, wird auch akzeptiert. Den anderen Menschen predigen ist leichter als sie mit Ihren Schwächen zu tragen und zu lieben. Aber hätte ich der Liebe nicht…

  4. hm… wenn man sich nur um gott dreht, wird man die menschen lieben. weil gott die menschen liebt. sicherlich ist die meinung anderer menschen nicht unwichtig und oft ein wichtige spiegelung von einem selbst. es geht dann doch wohl eher um die priorität… Das was Gott sagt zählt. Aber Gott redet auch durch Menschen. Jesus nachzufolgen und Menschen nicht zu dienen ist unmöglich… Deswegen, gibts auch kein Problem;-). Die Angst vor Ablehnung ist der Beginn der Heuchelei.

  5. sicher dienen wir menschen, lassen 5 gerade sein, haben mit nichtchristen gemeinschaft usw. dagegen habe ich nix, wäre auch komisch, hat jesus ja auch alles gemacht.
    aber dennoch zählt die meinung gottes mehr als die der menschen und wir sollten von gottes meinung mehr abhängen als von der unserer umwelt. u-boot-christentum, das sich aus angst vor der meinung der masse nicht zu seinem herrn stellt hat nichts mit liebe und dienst zu tun.

  6. Danke, ich denke dass genau ist es was vielen Christen (also z umindest mir ) schwer fällt, sich unabhängig vom Ansehen anderer zu machen und nur Gottes Meinung zählen zu lassen.

    Sehr gut finde ich dass du selbst sagst dass du dir an die eigene Nase fassen musst, das ist , so finde ich , eine gute Form der Kritik.

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