14. Juli 2005 6

TR vs. NA

ich bin immer noch an den exegetischen problemen. teil des problems ist, dass mit verschiedenen grundtexten gearbeitet wird. das macht die sache nicht eben leichter. die king james (kjv) übersetzt aus dem textus rezeptus (tr), ebenso die deutsche schlachter. die meisten anderen verwenden nestle-aland (na). tja, und ich sitze zwischen den stühlen: ich predige oft aus der schlachter, lese mal diese, mal jene übersetzung und forsche in na. mannomann…

ich fürchte mich schon fast, die frage zu stellen, was irgendjemand von na oder tr hält. das scheint eines der vielen reizthemen im leib christi zu sein. jack t. chick (na klar, DER chick) sieht im tr den letzten ratschluss gottes und na einen abschluss des kampfes satans gegen gottes wort. textus rezeptus heisst ja auch „der empfange text“, na ist im gegenteil dazu der erarbeitete text. ehrlich gesagt verstehe ich die aufregung nur teilweise. tr scheint einfach ein lang nicht überarbeiteter text zu sein, der auf einmal heilig gesprochen wird. na ist wissenschaftlich präziser und es arbeiten ungläubige mit (schlimmschlimmschlimm). zwar gibt es viele unterschiede, aber ich habe mit allen möglichen bibeln gearbeitet und konnte in allen jesus finden. wäre ich nicht zufällig auf diese matthäus 17 stelle gestossen, wäre mir der unterschied nie so stark aufgefallen. der hype, den manche um tr veranstalten ist in meinen augen unsinnig.

scheinbar braucht man mindestens drei griechische grundtexte: na, tr und westcott and hort, denn aus dem übersetzen die zeugen jehovas mehr schlecht als recht ihre „neue-welt-übersetzung“. da soll sich noch einer auskennen… glücklicherweise sind in BibleWorks alle drei texte enthalten.
neben der frage, welche übersetzung die beste ist, haben wir also auch die frage nach dem besten grudtext. nun gut, das kann ich nicht beurteilen, aber im zweifel nehme ich na.

lustige randbemerkung: der deutsche grundtext nach elberfelder verwendet nicht den echten grundtext des tr, schon witzig. eigentlich müsste doch in der ganzen volxbibeldiskussion auch mal einer die frage stellen, ob die elberfelder so toll sein kann, wenn sie nicht den tr verwendet.

in bezug auf mein exegetisches problem hiesse das, dass ich die auslegung nicht teilen kann, denn sie entspringt dem tr. damit kann ich die stelle noch weniger auslegen, denn ich komme nihct drauf, welche „art“ jesus gemeint haben könnte. falls es einen interessiert, in h` avgora/| wird gerade der griechische text diskutiert: the agora.

hier noch ein link für interessierte zum thema tr.

@micha: sorry, ich habe deinen comment noch nicht ganz gelesen.

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5 Kommentare

  1. grüß dich storch.

    TR vs NA…

    *freufreu*
    ich bin doch so ein diskussionsfreudiger mensch..

    Meine Meinung dazu:

    Als der TR entstanden ist, war er gut.
    Heute isser einfach veraltet.

    Warum sollte Gott ausgerechnet 1516 durch erasmus von rotterdam den grundtext festgelegt haben?

    Zudem war Erasmus von Rotterdam erzkatholisch.. dass das die tr-befürworter nicht weiter stört, wundert mich..

    Nun ja,
    wie ist der TR entstanden?

    im 15./16. Jh war so ne art Aufbruchstimmung.
    in der Wissensachaft besann man sich aufs Altertum,
    und der slogan war „ad fontes!“ – „zurück zu den Quellen“.
    man lernte wieder die alten sprachen und beschäftigte sich mit originalsprachigen Quelltexten.

    Das galt auch für die Bibel.
    bis dato benutzte man die Vulgata, eine lateinische Übersetzung.

    Und hier gabs nun ein Problem..
    Fürs AT gabs ja den Masoretischen Text (welcher auch heute noch verwendet wird.. die BHS ist meines wissens der masoret. text.. „codex leningradensis“ .. lustiche sache, dass der heute masgebliche hebr. Grundtext den namen eines russischen revoluzzers trägt…)

    aber jetze gehts ja ums NT..
    na ja.
    Man stellte damals jedenfalls fest, dass man keine einheitliche zusammenhängende griechische Textausgabe hatte.. ur haufen Manuskripte..
    Es gab aber ne hohe Nachfrage danach.
    So setzte sich u.a. der „Rassi“ hin, um nen text zusammenzustellen.
    ..gab auch nen anderen kunden, öh Schneider? nur war der zu langsam..
    Jedenfalls hatte Erasmus von Rotterdam erheblichen Zeitdruck.
    Leider fehlten ihm paar manuskripte..
    z.B. hatte er wohl ne Version der Offenbarung wo die letzten Seiten fehlten.
    Aber das werk musste ja fertig werden.
    Was hat er also gemacht?
    Rückübersetzt aus der Vulgata ins griechische..

    Offb 22,19.
    vergleich mal KJV mit modernen bibeln.
    „Buch des lebens“/“Baum des lebens“.

    So.
    nun vergleich mal TR mit NA27.

    und schau in den textkrit. Apparat von NA27.
    Welche versionen haben „buch des lebens“?
    (achtung „buch“ taucht vorher schonmal auf! aber nicht „buch des lebens“)
    na? —- keine…
    Nun schauen wir uns das im lateinischen mal an: buch/biblios .. lateinisch libris oder so.
    holz&baum/xylos ..lateinisch lignis oder so..

    ich weiß nich mehr genau, aber ich glaub, die vulgata hat da uch nur das, was im griechischen steht..
    da hat sich der gute Rassi wohl nachts bei kerzenmschein verlesen..

    —-
    öhm.
    abrupt schluss jetzt.
    ich muss nämlich noch predigt vorbereiten und halte mich schon wieder viel zu lange im www auf..

    eine these noch zum Schluß:
    angenommen, irgendwelche Archäologen machen den absoluten Sensatiuonsfund und finden eine Originalschrift eines Paulusbriefes.. der zudem noch ne abweichung vom bisherigen Grundtext enthält.. oder aber vielelicht einfach die Lesarten älterewr Handschriften bestätigt.
    NA27 würde dies voll berücksichtigen.. und wahrscheinlich würde der original-paulus reinkommen und Varianten in den textkrit. Apparat verbannt werden.

    was wäre dann mitm TR?
    der bleibt ja unverändert..

    ich hätte noch mehr zu TR zu sagen.
    aber ich mach jetz schluß.

  2. ..einen habbich noch..

    falls du gerne „exoten“-webseiten besuchst..
    ..da sei dir
    http://www.luther-bibel-1545.de empfohlen.. die einzig wahre Bibel für die deutschen…

    PS.:
    ich hab tierisch Bock drauf,
    mit dir ma (evtl bei bissl Bier) bissl zu diskutieren..

    falls du zufällig ma in sachsen bist.. vielleicht ergibt sichs ma
    (dass ich ma in Ruhrpottnähe bin ist eher unwahrscheinlich derzeit)
    meine mailadresse haste ja..

  3. der link zum TR von dir..

    BOAAH..
    hardlinerleute..

    http://www.bibelkreis.ch is mir schon früher aufgefallen..

    kategorie „pietcong“..

    ..sorry.. ich „richte“ manchma..

    ..aber manchma amüsant/gruselig/unterhaltsam/böse, was der pietcong so schreibt..

  4. Moin,
    mit der Textproblematik kenn ich mich nicht auch. Arbeite nur mit ner Studienbiebel mit Worttschlüssel. Für mich reicht das erstmal.
    Was aber zur Exegese und der Punkt ist fasten zum austreiben bestimmter Dämonen wichtig: Jesus selber hat da nicht vorher gebetet und gefastet bevor den Dämon rausschmiß sondern der war sofort draußen. Uns hat er ja die selbe Authorität gegeben. Von daher macht der bezug auf den Glauben Sinn, da sonst Jesus sich da mit Tat und Wort widerspricht. Wäre mein Gedanke dazu.
    Segen Morti

Ein Pingback

  1. […] dass es verschiedene Grundtexte gibt. Der für uns maßgebliche für das Neue Testament ist Nestle-Aland (aktuell in der 27.Auflage, abgekürzt als NA27). Daneben gibt es den textus receptus, den 1516 […]

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