01. Februar 2006 3

menschliche stolpersteine

oft sind es gerade die, die es am besten mit uns meinen, die uns am meisten auf dem weg mit gott behindern. nicht selten fängt das schon vor der bekehrung an: da finden sich liebe freunde, die aus rationaler gesinnung vehement vom glauben abraten. was hört mich nicht alles an gutgemeinten agrumenten: „die wollen doch nur dein geld. du wirst zur marionette der geistlichen. in der kirche verdummt man…“. aber auch nachher wird es kaum besser. wer sich ernsthaft daranmacht jesus nachzufolgen muss mit klebstoff seiner liebsten rechnen. es gibt so viele gefahren und so viele horrorszenarien über geistesgaben, hauptamtlichkeit und radikalität dass es nachgerade eine gemeinheit von allen weltlich gesonnenen freunde wäre, nicht vor dem weg radikaler nachfolge zu warnen.
ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand auf seinem/ihrem weg mit jesus weiter als bis zum alphakurs gekommen ist, ohne wohlmeinende gegenratschläge zu missachten. vielleicht gehört es einfach zum wachstum dazu, dass man lernen muss die stimme gottes im eigenen herzen lauter zu drehen als die stimme der warner und mahner.

gut zu wissen, dass es auch jesus nicht anders ergangen ist. auf seinem weg zum kreuz gab es einige hindernisse zu überwältigen. jesus ging es nicht anders als uns; auch für ihn war es einfacher, den willen gottes nicht zu tun als ihn zu tun. er hätte sich nicht kreuzigen lassen müssen und musste im garten gethsemane dagegen ankämpfen sich einfach übernatürlich zu befreien und einen anderen weg zu gehen. aber die härteste versuchung auf dem weg zum kreuz war auch für ihn ein freund:
21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.
22 Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!
23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.
24 Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.Matthäus 16. Einheitsübersetzung

natürlich meinte jesus nicht, dass petrus der satan ist. es gingt darum die versuchung auszuschalten. und damit liefert jesus ein gutes beispiel dafür, wie man sich manchmal hart über gutgemeinte ratschläge wegsetzen muss um gottes weg zuende zu gehen. ich kann nur jedem, der den weg geht empfehlen, sich mit einer ähnlichen haltung zu wappnen – du wirst sie einmal nötig haben!

über mirkos blog habe ich von einem noch grösseren problem jesu erfahren. ich wollte euch diesen, absolut sehenswerten, clip nicht vorenthalten.

alles liebe,

storch

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Ein Kommentar

  1. hi storch,

    ich sehe, du hast auch schon die freunde erlebt, die manche feinde überflüssig machen. vielleicht eine kleine ergänzung: die wege, bei denen besonders viele gutmeinende menschen abraten, sind oft die, die geistlich am meisten bringen. so habe ich es erlebt. diese vorfreude sollte man haben, wenn man sein angesicht gegen freundschaftliche ratgeber „hart macht wie einen kieselstein“. viel warnung – viel verheißung.

    einen schönen rest des tages wünscht

    haso

2 Pingbacks

  1. […] Erlösung kommt, wie gesagt, nur von Gott. Was von Gott kommt, wird durch Glauben empfangen. Glaube ohne Werke ist tot. Deshalb wird niemand in seiner “Nachfolge” sehr weit kommen, ohne in bestimmten Situationen von Jesus ähnlich radikal herausgefordert zu werden wie “der reiche Jüngling”. Ich kenne keinen, der wirklich im Segen lebt, ohne krasse Kairos-Schritte gegangen zu sein. Sicherheiten aufgeben, hirnrissig hohe Beträge in die Kollekte schmeißen, sich gegen nahestehende Leute stellen oder total verrückte Sachen machen – keiner bleibt auf Dauer ungeschoren. […]

  2. […] erst vor ein paar tagen hatte ich über das thema gepostet: oft sind es gerade die leute, die uns am nächsten stehen, die uns abhalten wollen, gott zu folgen. nun begegnet mir das thema bei hiob erneut: Da sagte seine Frau zu ihm: Hältst du immer noch fest an deiner Frömmigkeit? Lästere Gott, und stirb! (2,9) in hiobs leben war das ein wichtiges thema, nicht nur die planlosen freunde (auf die wir noch zu sprechen kommen) sondern auch die eigene frau wollten ihn von gott wegbringen. dabei unterstelle ich niemandem böses. seine frau kam von einer bestimmten weltsicht: für sie war es unverständlich, dass jemand an gott festhält, ohne etwas davon zu haben. hier zeigt sich die denkweise vieler menschen für die jesus nicht mehr als ist als der “wunderonkel”, wie mein freund paddy mal sagte. für sie ist gott eine quelle der hilfe, des reichtums und des wohlbefindens, aber sie lieben ihn nicht um seiner selbst willen. wenn die hilfe dann ausbleibt oder sie durch schwere zeiten gehen mögen sie nicht mehr an gott glauben, kündigen ihm die freundschaft, lästern ihn und sterben (zumindest geistlich). hiob selber was aus anderem holz geschnitzt. für ihn war gott nicht nur der wunderonkel. er wusste, dass sein erlöser lebt (19,25) und nahm gemäss seiner theologischen erkenntnis alles aus gottes hand (1,21). ich teile nicht seine ansicht, aber ich lebe auch unter einem anderen bund als er. was ich bei diesem studium aber bewundere ist seine treue zu gott, die ihn durch diese krise durchgetragen hat. […]

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