Sind seine Kinder in Ehren, er weiß es nicht; sind sie verachtet, er merkt es nicht. Sein Leib fühlt nur die eigenen Schmerzen, seine Seele trauert nur um sich selbst. (Hiob 14,21-22)

Der natürliche Mensch dreht sich nur um sich. Er fühlt den eigenen Hunger, die eigenen Schmerzen und ist sich selbst der Nächste. Ich bin kein grosser Soziologe, Politologe oder Historiker, aber mir scheint, dass die Geschichte der Gesellschaft immer eine Geschichte des Kampfes gegen Selbstbezogenheit ist. Man versucht Schutzmechanismen einzuziehen die verhindern, dass Menschen zu sehr nach dem eigenen Vorteil leben. Man schafft Anreize für ein sozialverträgliches Handeln und verbietet Handlungen, die (zu sehr) auf die Kosten anderer gehen. Ein wichtiger Satz der modernen Ethik ist, dass man alle stun darf, was niemand anderem schadet.
Alle menschlichen Konzepte greifen an diesem Pubkt zu kurz. Das Recht bakämpft Symptome und versucht die Krankheit der Ichvergötterung einzudämmen, aber es kommt nie an die Ursache heran.

Der eigentliche Grund für unseren Zustand ist im Schöpfungsbericht zu finden. Der Mensch übertrat Gottes erstes Gebot als der Teufel ihm versprach: „Ihr werdet sein wie Gott“ (1.Mose 3,5). Seit dem leben wir uns selbst, in Isolation von Gott und den Menschen und es braucht schon mehr als ein paar Gesetze, Ideale und Lebensregeln um diesen Zustand wirkungsvoll zu ändern.

Neulich habe ich ein Interview mit Brian Welch, dem ehemaligen Korn-Gitarristen gelesen in dem er sagte, dass er mittlerweile bei seiner Plattenfirma angestellt ist, viel Geld in Kinderheime in Indien investiert und insgesamt sehr viel weniger verdient als früher. Das wäre auch vollkommen in Ordnung, er brauche keinen Bentley mehr, er habe lange genug für sich sich selbst gelebt. Solche Geschichten treiben mir immer fast die Tränen in die Augen. Dass ein Rockstar sich bekehrt ist ohnehin cool, aber viel schöner finde ich es zu sehen, dass das Evangelium im Leben eines Menschen richtig greift!
Jesus macht uns frei davon uns selbst der Nächste zu sein und führt uns in die Freiheit Gott und Menschen dienen zu können. DAS ist die Antwort auf die Frage der Selbstbezogenheit, alles andere ist nur Symptombekämpfung; eine Begegnung mit dem lebendigen Gott kann uns vollkommen verändern!

Die Folge ist in 1.Korinther 12 beschrieben: die Gemeinde Jesu ist ein Leib, „wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm.“ (Vers 26) Das ist das Ende der Selbstbezogenheit in Jesus.

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3 Kommentare

  1. Nein, lieber Storch, es geht hier nicht um die Selbstbezogenheit. In Vers 13-17 bittet Hiob darum sterben zu dürfen. In Vers 17 betont er, dass alles wohl verwahrt ist (also Hoffnung auf die Auferstehung für alle die Gott vertrauen). Und Hiob hatte diese Hoffnung auf auf ein Leben nach dem Tod (V.14). Ab Vers 18 wird er wieder ganz hoffnungslos als er von der Unvermeidbarkeit des Todes spricht. Die damit verbundene Trennung bereitet ihm Schmerzen. Das hat aber mit Egoismus überhaupt nichts zu tun und schon gar nicht mit Ichvergötterung

    LG, Conny

  2. Irgendwo in der Serie schreibe ich, dass das Ziel keine exegetisch korrekte Auslegung ist, sondern ich auch von Triggern ausgehe (leider weiß ich nicht mehr, in welchem Teil – ist schon etwas her…). Deshalb gebe ich Dir exegetisch Recht, nehme mir aber Freiheit, vom letzten Versteil auszugehen und mich nur auf diesen zu beziehen.

    • Ja, stimmt, das hattest du irgendwo geschrieben. Ich finde es nur etwas bedenklich wenn man zusammengehörige Teile auseinanderreißt und dann etwas hineininterpretiert, was mit diesen Versen überhaupt nicht gemeint ist. Bestes Beispiel ist,“Auge um Auge…“. Da wird auch immer gemeint man könne sinnlos drauflosschlagen, weil Gott hat es ja erlaubt hat.

      LG Conny

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