18. Dezember 2006 23

does darkness exist?

Ich habe, wieder einmal bei Bill Johnson, eine schöne Geschichte gehört, die sich sozusagen mit dem Theodizeeproblem beschäftigt. Johnson liest vor, sagt aber leider nicht, aus welchem Buch. Er die ganze Predigt hören will, kann das über den Podcast von Bethel tun. Der Predigttitel ist „revival reports“. Ich habe die Geschichte für meine Leser die kein Englisch lesen übersetzt.

Ein Universitätsprofesser fragte sein Seminar: „hat Gott alles geschaffen?“
Ein Student antwortete „ja“.
Der Professor fuhr fort: „wenn Gott alles schuf, dann schuf er auch das Böse. Und weil unsere Taten zeigen wer wir sind, muss Gott böse sein.“ Im Seminar wurde es sehr ruhig.
Dann hob ein anderer Student sein Hand und fragte: „Herr Professor, existiert Dunkelheit?“
Der Professor antwortete: „ja.“
Der Student antwortete: „Nein, Dunkelheit existiert nicht. Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht. Das Licht können wir studieren, die Dunkelheit nicht. Wir können ein Newtonsches Prisma benutzen um weisses Licht in verschiedene Farben zu brechen und die verschiedenen Lichtfrequenzen untersuchen. Aber wir können nicht Dunkelheit messen. Ein einfacher Lichtstrahl kann in einer Welt der Dunkelheit hineinbrechen und sie erhellen. Wie kann man wissen wie dunkel es irgendwo ist? Indem man das anwesende Licht misst. „Dunkelheit“ ist nur ein Wort das wir verwenden um einen Zustand zu beschreiben, in dem es kein Licht gibt.“ Der junge Mann fragte: „Herr Professor, existiert das Böse?“
Etwas unsicher antwortete der Professor: „Natürlich!“
Darauf antwortete der Student: „Nein, das Böse existiert nicht; oder zumindest existiert es nicht aus sich selbst heraus. Es ist einfach die Abwesenheit des Guten. Es ist genau wie „Dunkelheit“, ein Wort das wir benutzen um die Abwesenheit von Licht zu beschreiben. Das Böse hat sich nicht selbst erschaffen. Gott hat das Böse nicht erschaffen. Es ist das Ergebnis dessen was geschieht wenn die Menschen nicht Gottes Liebe in ihrem Herzen haben. Das Böse ist wie die Kälte die kommt, wenn es keine Wäre gibt oder dei Dunkelheit die kommt wenn kein Licht da ist.“
Der Professor setzte sich hin. Der Name des Studenten war Albert Einstein.

Ich finde es interessant, wie schlüssig und zitierenswert uns solche Zitate erscheinen obwohl sie nach christlicher Erkenntnis offensichtlich falsch sind. Wir wissen, besser als der Professor, dass das Böse existiert. Wir kennen sogar seinen Namen: Satan.

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22 Kommentare

  1. Schöner Beitrag! Um ganz ehrlich zu sein, ich würde lieber glauben, dass das Böse die Abwesenheit von Gott ist, aber leider weiß ich es besser… 🙁 Also hat Gott wohl doch das Böse mit erschaffen, da er uns die Freiheit gegeben hat…

  2. hallo lybelle,

    herzlich willkommen auf meinem blog. schön, dass du da bist!

    die antwort ist „jein“. ich glaube eigentlich eher nicht, dass gott das böse oder den satan erschaffen hat. so wie ich es verstehe, hat er einen engel namens luzifer erschaffen, der sich über ihn erhoben hat und so zum satan wurde. das ist ein ziemlicher unterschied zu der auffassung, dass gott das böse als böses gemacht hat.
    ebenso wie der mensch das potential zu beidem (gut und böse) hat, hatte luzifer das potential zu beidem. er hätte entspannt weiter himmlischen lobpreis machen können oder er hätte rebellieren und zum satan werden können.

  3. Hey storch,
    danke für den hammer beitrag, der ist echt hammer. Veranschaulicht das ganze echt super!!!

    P.S.

    Dein Feed werden komischerweise nicht mehr im „Netzwerk-Feed“ von RelevantBlogs mit angezeigt…

  4. hallo Storch!
    ich höre schon seitdem ich Christ bin (4jahre) regemäßig die predigten der freaks remscheid, vielen dank an der Stelle.
    Hier nun ein Tipp meinerseits http://www.predigten.net/de/
    david Jaffin ein ca. 60 Jahre alter amerikanischer Jude der im schwarzwald ev. pfarrer ist, alttestam. auslegungen z.b. Klagelieder Jeremias oder der Geist der wahren weisheit.
    lg markus

  5. ehm nenn es Haarspalterei, aber der Name des Bösen ist nicht Satan. Satan ist allerhöchstens der Verführer ZUM Bösen. Das Problem des Bösen löst sich nicht dadurch, dass man Satan in die Diskussion einbringt, es verschiebt sich nur. Denn dann geht’s los: aha also Satan ist gefallen; er hat sich vom Bösen zum Bösen verführen lassen. Woher kommt also das Böse? Oder man sagt: er hatte das Potenzial zum Bösen in sich. Gut: woher kommt dieses Potenzial? Am Ende gibt uns die Bibel keine Antwort zur Frage, woher kommt das Böse.
    Wir sollen das Böse nicht erklären können, sondern sollen mit Jesus zusammen die Werke des Bösen in jeglicher Form bekämpfen. Wir sollen nicht in sicherer Distanz zum Bösen stehen sondern mitten drin mit hochgekrämpelten Ärmeln und Gottes Liebe im Herzen.

  6. Wie würdet ihr diese Bibelstellen verstehen?:

    Jesaja 45,7
    Der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.

    Amos 3,6b:
    Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der HERR nicht tut?

    sagen diese Bibelstellen nicht auch, dass Gott das Böse „schafft“?
    Ich glaube jetzt müsste man erst „böse“ definieren, vllt. ist „Unheil“ ja gar nicht damit gemeint?!

    Was meint ihr?

  7. Au, ich glaube da kommen wir ganz schnell zu Begriffsdefinitionen von Begriffen, die wir nicht wirklich eindeutig definieren können. Ein altes Problem jeder Religion oder metaphysischen Philosophie [mittlerweile sogar schon ein Problem im Alltag bei zunehmender Verblödung der Menschheit ;)].

    Inwiefern benennt man gleiche Phänomene unterschiedlich oder inwiefern bedeutet eine andere Benennung auch ein anderes Phänomen?

    Ich für meinen Teil hätte das Zitat auch ohne Storchs „Erweiterung“ stehen lassen können. Auf der anderen Seite kann ich Arne nur zu stimmen: wenn man schon so anfängt, dann sollte man es natürlich auch zu Ende spinnen…

  8. @Storch: Danke für den netten Gruß! Habe durch http://www.savedsurfers.de irgendwie hierher gefunden.

    @ll: Wie hat Christian Morgenstern so schön geschrieben: Gott wäre etwas Erbärmliches, wenn er sich in einem Menschenkopfe begreifen könnte…

  9. Ich fürchte, da komm ich nicht so ganz mit. Woher nimmst Du, Storch, die Sicherheit das so zu behaupten? Wie ‚Arnarchie‘ ganz richtig gezeigt hat, bringt es ja doch nichts, das Böse einfach zu ontologisieren („es existiert“) oder zu personifizieren („der Satan“). Natürlich ist auch die Auffassung des Zitates problematisch bzw. nur wenig zufriedenstellend. Aber, wie Haso übrigens in seinem zweiten Teil zum Thema Sünde schon schrieb, ist diese Auffassung wenigstens der Versuch einem absolut unbiblischen Dualismus zu entkommen, der von der Existenz zweier gleichwertiger Mächte (Gut und Böse ) ausgeht…Wenn man nun jedoch einfach behauptet, das Böse existiert, wir kennen seinen Namen, dann muss möchte ich gerne erstmal erklärt bekommen, wie man dies denken kann, ohne versteckt doch wieder dualistisch zu denken…Ich selbst kann bei diesem Thema verstandesmäßig nur kapitulieren…finde das aber auch nicht so schlimm…

  10. Wenn man der Logik von Albert Einstein folgt, käme man zu dem Schluß das sich das Wirken Gottes aus Satan zurückgezogen hat und damit „in Satan“ die Abwesenheit des Guten herscht. Aber mal weitergesponnen, wer gibt uns die Garantie, das wir in Ewigkeit „gut bleiben“? Könnte doch sein, das es jemand von den Eretteten im Himmel zu langweilig wird (was ich nicht denke) und er einen Aufstand organisiert – also ähnlich dem von Luzifer. Dann ginge das Spiel von vorne los…

    Es sei den Gott ändert die Spielregeln. Wenn es kein „Böse“ mehr geben darf dann kann auch niemand „Böse“ werden. Dabei wären wir dann wieder beim Thema „freier Willen“. Besitzen wir den wenn wir im Himmel sind und nicht mehr „böse“ sein können?

    Fragen über Fragen

  11. @tobik: im prinzip bin ich da wohl auch etwas dualistisch (obwohl ich das eigentlich nicht so sehe). aber die bibel ist doch als unsere offenbarungsquelle sehr eindeutig und plakativ, oder? „gott=gut / satan=böse“.

    ich sehe in diesem dualismus auch kein problem. problematisch wird es erst wenn es auf die ebene von menschen oder gar deren teilen (körper, seele, geist) heruntergebrochen wird.

    mit arnachie bin ich eins darin, dass wir keine letztgültige antwort geben können. ich bin aber schon der meinung, dass wir eine logische antwort darauf geben können wie gott (1) gut und (2) schöpfer von allem sein kann ohne dass die existenz des bösen mit einer der prämissen im widerspruch steht.
    wennn wir einfach davon ausgehen, dass sünde, das böse etc. auflehnung gegen oder abspsltung von gott bedeuten, dann hat gott gute wesen geschaffen, die sich gegen ihn aufgelehnt haben – voila: luzifer wird zum satan und los gehts.
    dann hat allerdings, wenn wir mit arne haare spalten, einstein recht und es existiert kein böses an sich. dennoch kann es eine person geben, die das böse sozusagen repräsentiert, wie gott das gute repräsentiert.
    ich bin damit zufrieden, schliesse aber fundamentale denkfehler nicht aus. (schon gar nicht so kurz vorm schlafengehen…)

  12. Satan repräsentiert das Böse ok, aber Gott i s t (!) das bzw. der Gute, das ist m.E. der fundamtentale Unterschied. Repräsentieren beide nur das Gute und Böse oder s i n d beide es, dann haben wir einen Dualismus…
    Wenn das Böse eine Art Konsequenz aus Ungehorsam und Ablehnung von Gott ist, dann existiert es tatsächlich nicht einfach für sich, sondern tatsächlich eher als eine Art ‚Negativfolie‘, oder? Das nimmt dem Bösen kein Deut seines Schreckens…
    Kann jetzt leider nicht weiterschreiben, bin da selber aber auch nicht sicher, würde da gerne mal einen Theologen zu hören. Danke auf jeden Fall für Deine Gedanken und Deine Antwort!

  13. den fundamentalen unterschied sehe ich ein. aber er löst dein problem nicht, denn bereits die anerkennung dass es gut und böse gibt, spricht von dualismus! die frage ist dann nur noch ob die pole personifiziert werden oder nicht.

  14. Boaaaahhh
    Erst hab ich mich aufgeregt und mir üblegt was zu schreiben, dann dachte ich ne doch nicht musst ja nicht immer kontra.
    Und dann kam der letzte Satz =;-)
    Aber ich glaube, dass es echt wichtig ist, auch zu sagen, dass die Situation des Menschen genauso ist, mit dem Unterschied dass er gerettet werden kann.
    Wenn man das heute öffentlich sagt und richtig sagt kriegt man inzwischen zustimmung
    außer aus der Web 2.0 Ecke vielleicht =;-)

  15. schreib doch mal bitte was. ich weiss nämlich gar nicht, was dich so aufregt. sagt ja keiner was gegen errettung oder so. wo ist das prob?

  16. Denke nicht, dass die Anerkennung, dass es Gut und Böse gibt bereits ein Dualismus ist. Nicht wenn es sie nicht auf die gleiche Art und Weise gibt (und mit gleicher Weise meine ich nicht die Personifizierung, das ist ja noch mal eine ganz andere Frage…, sondern das eine für sich, das andere nicht für sich , sondern quasi ’nur‘ sekundär)…

  17. wow… diese schlussfolgerung beisst sich ja wohl mehrmals selbst in den schwanz. ich bin sogar versucht ganz simple arroganz darin zu sehen.

    es ist ja in ordnung wenn du sagen würdest: „ich glaube dass satan existiert“, aber zu sagen: „Wir wissen, besser als der Professor, dass das Böse existiert. Wir kennen sogar seinen Namen: Satan.“ das ist einfach nur simplistisch, anmassend und mittelalterlich.

    du weisst ja wohl selbst, dass das sogenannte „böse“ eine simplifizierende abstraktion ist die, je näher und gründlicher man sie betrachtet, um so relativer wird. die leugnung dieser tatsache und das vorziehen simpler analogien würde ich als böse, fahrlässig und arrogant bezeichnen.

    P.S.: die ganze idee vom „bösen“ als absenz des guten ist übrigens von St. Augustinus. (sollte man schon erwähnen).

  18. aha… da scheint der grossinquisitor ja tatsächlich meinen beitrag gelöscht zu haben.
    das passt natürlich irgendwie… naja… viel spass noch beim polemisieren.

  19. ooops… jetzt isser wieder da (mein beitrag) >erröt< 🙂

  20. willkommen beelzebübchen,
    ich bin unschuldig, der erste kommentar muss immer moderiert werden. naja, schwamm drüber.

    ist mein satz wirklich arroganter als deiner?

    du weisst ja wohl selbst, dass das sogenannte “böse” eine simplifizierende abstraktion ist die, je näher und gründlicher man sie betrachtet, um so relativer wird. die leugnung dieser tatsache und das vorziehen simpler analogien würde ich als böse, fahrlässig und arrogant bezeichnen.

    aber danke für den augustinus-hinweis. ich kannte das jetzt nur in der zitieren weise von einstein. ich bin sicher, dass er augustinus nicht zitiert hat. obwohl, wer weiss? auf jeden fall hat er das zitat wohl nicht angegeben.

  21. P.S.: die ganze idee vom “bösen” als absenz des guten ist übrigens von St. Augustinus. (sollte man schon erwähnen).

    Ich denke, die Idee ist schon älter. In der Bibel taucht ja oft das Bild von „Licht und Finsternis“ für „Gut und Böse“ auf und da liegt dieser Gedanke nicht mehr fern.

  22. vielleicht ist das bild einfach ein philosophisch-theologischer allgemeinplatz und man kann keinen letzten urheber angeben, weil es quasi „traditional“ ist (wie es im liederbuch hiesse).

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