01. November 2007 4

Dienst aus der Ruhe

Ich war die Tage in einem erfreulichen Lobpreisgottesdienst in Dabringhausen. In dem Gottesdienst ging es viel um Ruhe und ein ums andere Mal kam dabei die Sprache auf Hebräer 4,10.

Da mir der Vers lange sehr wichtig war (er klebte jahrelang an meinem Monitor) habe ich natürlich genau hingesehen und auch noch mal die Gelegenheit genutzt um darüber zu meditieren. Heute habe ich etwas in meiner eigenen Vergangenheit geforscht und bin auf ein Worddokument gestossen, dass sich genau mit dieser Stelle beschäftigt. Zufall? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Jedenfalls bemerkenswert genug um eine stark gekürzte Version aus diesem Dokument vom 09.03.1998 zu posten. Ich erspare Euch mein jugendliches Pathos nicht und kürze stattdessen an anderen Stellen. 🙂

Dienstende

Die Luft war schwer von Heiligem Geist,als sich mein Weg dem Ende näherte.Durch viele Mühen und Tränentäler habe ich gerade noch hierher geschafft,wo ich spüre.daß Erneuerung und Freiheit kommen.

… ich fragte nach dem warum und wohin meines geistlichen Lebens mit aller seiner Unfruchtbarkeit.Denn wahrlich,unfruchtbar ist mein Leben bis zu diesem Zeitpunkt. Sowohl was, als auch wie Gott redete überraschte mich. Zum einen war da eine Klarheit, die ich nie zuvor gekannt habe, aber dann ging auch das Rhema in eine echt ungewöhnliche Richtung: Liebesbeziehung mit Gott,statt einer geschäftsmässigen. Besonders dieser eine Vers ist mir wichtig geworden:

Hebr 4,10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinigen.

Ich musste feststellen,daß ich in eine Art Geschäftsbeziehung mit Gott hineingeraten bin, wo eigentlich eine Liebesbeziehung hätte sein sollen. Ich bin ziemlich daüber verblüfft gewesen, denn eigentlich habe ich immer versucht, darauf zu achten, daß mir so etwas nicht passiert,
aber es stimmt: es hatte sich an vielen Stellen etwas falsches in meine Gottesbeziehung hineingeschlichen,so daß diese immer mehr geschäftlichen Charakter annahm.
… Jedenfalls hat mir der Herr klargemacht,daß ich mal etwas kürzertreten und lieber in den Werken wandeln soll, die er, Gott mir gibt. So wird es dann auch wieder zu der Dynamik kommen, die ich so vermisse, wenn ich Gottes Werke tue und nicht irgendwelche.
Die Werke, die dann noch getan werden, sollen nun aus einer echten Liebesbeziehung getan werden. Das heisst: erst die Liebe zu Jesus und die Beziehung zu ihm und dann daraus entstehend der Dienst.

Hl 1,4 Ziehe mich dir nach, so laufen wir!

Gott stellte mir die Frage,wie es wohl um meine Beziehung zu ihm tatsächlich bestellt wäre,wenn ich ihn zwar genug liebe um ihm zu dienen,aber doch nicht genug, um einfach Zeit mit ihm zu verbringen….und dann,daß er sich nach Gemeinschaft mit mir sehnt.
Da bin ich dann fast rot geworden. Klar,das weiß ich alles, aber nur mit dem Kopf.

Joh 7,38 Wer an mich glaubt – wie die Schrift sagt -, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

Ich habe joh.7,38 eigentlich noch nie so richtig verstanden, aber heute habe ich, glaube ich, einen echten Hinweis bekommen:
Zuerst habe ich Jesus gefragt, wie es denn bei ihm gewesen ist, denn er ist schliesslich das grosse Vorbild. Ich hatte es immer eigentlich eher so verstanden,daß Jesus ein ziemlich tätiger Mensch gewesen ist, der dauernd das getan hat,was suf des Vaters Agenda gestanden hat.
Nach allem,was ich jetzt gehört habe, war es so: Gott hat etwas getan und Jesus war quasi da und hat ihm als Gefäss gedient.

Joh 5,19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.

Das Geheimnis liegt in der Einheit mit Gott, denn dadurch, daß wir eins mit Gott sind, kann dieser permanent fliessen,was zu der Situation in Joh.7,38 führt. Dass diese Einheit von Gottes Seite her gewünscht wird, sehen wir im Hohepriesterlichen Gebet. Ich hatte dazu ein Bild, nämlich, daß wir Türen zur Unendlichkeit sein sollen und dies durch die Einheit mit Jesus sind, so daß Gottes Kraft und Liebe durch uns fliessen können.

Einheit mit Gott bedeutet, sich für IHN durchlässig zu machen, damit er durchfliessen kann.

(…)

Ein Meilenstein auf dem Weg zum Leben und dienen in der Kraft einer Liebesbeziehung zu Gott ist Ergriffenheit. Man muß ergriffen sein von Gott und somit krank von Liebe sein. So kann man es dann schaffen, wie eine Tür zu leben. Alle effektiven und wirklich geistgeleiteten Dinge und Dienste meines Lebens, es seien Gebete, Predigten, oder was immer gewesen, geschahen aus einer Haltung der Begeisterung von Gott heraus.
Das sollte Standard werden im Leben eines Gotteskindes.Ich bin davon überzeugt, daß es Standard war im Leben Jesu.
Alle dies Dinge wie regelmässiges beten und bibellesen und überhaupt, haben mir letztlich nur ein Gefäß geschaffen für den Heiligen Geist, daß jetzt, so hoffe ich, erfüllt wird von Seiner Herrlichkeit. Das ist aber auch alles, was wir als Menschen tun können: daß wir uns zur Verfügung stellen, uns bereit halten.

(…)

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4 Kommentare

  1. Danke !
    Dienst aus Ruhe spricht mir aus dem Herzen !

  2. das freut mich, barbara. sei gesegnet!

  3. hebräer 4,10:
    „denn wer in seine ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen werken, gleichwie gott von den seinigen.“

    in vers 11 heißt es dann:
    „Wir wollen deshalb alles dransetzen, zu dieser Ruhe zu gelangen“ [NeUE] oder nach Luther: „so lasset uns nun fleiß tun, einzukommen zu dieser ruhe“

    hmm. fleißig sein, in die ruhe gottes zu kommen. in dem wort „spoudazo“, was hier für fleissig gebraucht wird, steckt u.a.:
    sich beeilen, sich sputen, hasten, schnell machen; allen Ernst
    an etw. setzen, etw. gewissenhaft ausführen, sich bemühen bzw.
    eifrig erweisen (verbunden mit Kraftaufwand); seinen Eifer in
    etw. setzen.

    ach ja, und dennoch ist es viel zu oft leider nicht die Ruhe Gottes, der ich nach so gewissenhaft nacheifere, sondern 1000 anderen „wichtigen“ Dingen -zumindest so lange, bis ich wieder mal alle und fertig auf der strecke geblieben bin. DANN irgendwie, wenn ich nicht mehr kann, halte ich endlich still und lasse gott machen. oh lebte ich diese ruhe in gott, dieses sein in ihm, dieses lauschen auf den herzschlag gottes während ich an jesu brust liege… doch nur mehr… *seufz, bet* warum fällt es mir (und wohl uns allen?) 10tausend mal leichter etwas für gott zu machen, als in seine ruhe zu kommen und endlich von unserem machen zu pausieren… ?

    jemand sagte mal: jünger sein und anbeten kann man auf zwei arten: zu füßen jesu wie maria oder an der brust jesu wie johannes. viel zu oft sind wir die marthas und diese liebesbeziehung bleibt auf der strecke… danke für dieses wachrütteln und gott sei dank sind die posts hier lange zu sehen!

  4. das ist mir auch immer wieder eine herausforderung so zu leben, dass ich den wichtigen sachen nacheifere und nihct den weltlichen. gut, wenn man da von zeit zu dran erinnert wird.

    die posts werden im übrigen nie gelöscht, die bleiben. ich hätte nur gerne mal eine möglichkeit, sie immer wieder hervor zu holen, damit sie wieder gelesen werden. ich weiss nur nicht wie.

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