30. März 2008 1

Markus 14,26-31

Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet alle (an mir) Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen.
Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.
Da sagte Petrus zu ihm: Auch wenn alle (an dir) Anstoß nehmen – ich nicht!
Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Noch heute nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Petrus aber beteuerte: Und wenn ich mit dir sterben müßte – ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen. (Markus 14,26-31 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 26,30-35 | Lukas 22,31-34 | Johannes 13,36-38

Jesus bezieht sich hier ein weiteres Mal auf eine Stelle aus dem Alten Testament. Das Zitat vom Hirten und der Herde steht in Sacharja 13,7. Das Wort stellte sich als prophetisch heraus und erfüllte sich später auf unheimliche Weise. Kaum war Jesus verhaftet, zeigte es sich einmal mehr, dass die Jünger nicht verstanden hatten, was er ihnen die ganze Zeit über gepredigt hatte. Sie rechneten nicht mit seiner Auferstehung von den Toten sondern waren sich sicher, dass nun alles vorbei war.
Es sollte ihre dunkelste Stunde werden, in der sie frustriert und voller Angst alles in Frage stellten, was sie in den letzten drei Jahren mit Jesus mitbekommen hatten. Bis zum bitteren Ende dachten sie, dass Jesus sich irgendwann als der Messias entpuppen würde, den sie eigentlich erwarteten und mit Feuer und Schwert die Römer aus Israel hinauswerfen würde.

Noch war es nicht so weit. Es war noch ein paar Tage vor der Kreuzigung und noch konnte Petrus große Töne spucken. So lange Jesus dabei war, war er sicher, dass er Jesus niemals verraten würde. Er war sicher, dass nichts ihn von seinem Herrn trennen würde. Die anderen übrigens auch. Wenn man die Geschichte kennt, dann überliest man leicht, dass die anderen auch versprachen, bei Jesus zu bleiben und sich auch sicher waren, dass sie ihn auf keinen Fall verraten würden. Petrus steht nachher zwar im Mittelpunkt der weiteren Geschichte, aber die anderen haben genauso geredet wie er.
Wenige Stunde später ging die Prophezeiung in Erfüllung – alle bekamen es mit der Angst zu tun und liessen Jesus allein – auch Petrus.

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  1. […] dem Gericht des Hohenpriesters erfüllte sich die Prophetie, die Jesus Petrus gegeben hatte (Markus 14,26-31). Dreimal hintereinander stritt Petrus ab, dass er Jesus kannte oder bei ihm war. Solange Petrus […]

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