15. Mai 2008 2

Galater 3,1-5

Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden?
2 Dies eine möchte ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch die Botschaft des Glaubens empfangen?
3 Seid ihr so unvernünftig? Am Anfang habt ihr auf den Geist vertraut, und jetzt erwartet ihr vom Fleisch die Vollendung.
4 Habt ihr denn so Großes vergeblich erfahren? Sollte es wirklich vergeblich gewesen sein?
5 Warum gibt euch denn Gott den Geist und bewirkt Wundertaten unter euch? Weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft des Glaubens angenommen habt? (Galater 3,1-5 nach der Einheitsübersetzung)

Zu einem normalen christlichen Leben gehört das Übernatürliche dazu. Gott hat den Christen in Galatien seinen Geist gegeben und Wunder unter ihnen bewirkt – und das nicht weil sie das Gesetz befolgt und sich an Regeln gehalten hatten sondern weil sie Gottes Wort angenommen hatten. Nachdem Paulus zu Beginn über die Rettung aus Gnade geschrieben hatte, schrieb er jetzt über das Leben als Christ. Manche Bibelausleger meinen heutzutage ja, dass nur die Apostel den Heiligen Geist hatten und Wunder erlebt. Angesichts dieser Bibelstelle und dem 1.Korintherbrief halte ich diese Position für unvertretbar.
Gerettet zu werden ist schon reine Gnade und hat nichts mit einem eigenen Verdienst zu tun, aber das übernatürliche christliche Leben hat danach auch mit Gnade zu tun und ist nichts, was wir uns verdient hätten.
Die Galater hätten das wissen müssen, ebenso wie es heute jeder Christ wissen müsste. Jesus ist ihnen als der Gekreuzigte vor Augen gemalt worden. Das heisst nicht, dass überall in den Häusern Bilder von Jesus am Kreuz hingen oder Kruzifixe standen. Es heisst, dass Paulus ihnen am Anfang ihres Weges mit Jesus eingeschärft hatte, dass das Opfer hinter ihnen lag. Alles, was getan werden musste um Menschen mit Gott in eine Beziehung zu bringen, ist schon getan worden.
Es gibt kaum etwas im Leben, das wichtiger zu verstehen ist. Wir müssen nicht mehr darauf hinarbeiten, dass Gott uns annimmt oder dass wir gerecht genug sind damit er uns seinen Geist geben kann. All das liegt hinter uns. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass man nicht in die Gesetzlichkeit der Galater verfallen kann wenn man das tief verstanden hat. Gesetzlichkeit versucht immer, durch eigene Leistung etwas von Gott zu bekommen. Wer weiss, dass er bereits gerecht ist durch das, was Jesus getan hat, der wird immun gegen solche Gedanken. Am Anfang des Lebens mit Jesus steht eine simple Erkenntnis: nichts, was ich tun kann könnte dem etwas hinzufügen, was Jesus getan hat.
Mit dieser Erkenntnis hatten die Galater angefangen, aber dann schob sich etwas anderes in ihr Glaubensleben hinein und sie verloren diese Sicherheit in Jesus. Eine Katastrophe, die dazu führen kann, alles wieder zu verlieren!

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  1. […] das ist auch der Punkt in Galater 3 Vers 3, wo Paulus den Galatern vorhält, im Geist angefangen zu haben und es nun im Fleische vollenden zu […]

  2. […] Am Anfang habt ihr auf den Geist vertraut, und jetzt erwartet ihr vom Fleisch die Vollendung. (Galater 3,3 nach der […]

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