17. Mai 2008 0

Galater 3,6-10

6 Von Abraham wird gesagt: Er glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. [1.Mose 15,6]
7 Daran erkennt ihr, dass nur die, die glauben, Abrahams Söhne sind.
8 Und da die Schrift vorhersah, dass Gott die Heiden aufgrund des Glaubens gerecht macht, hat sie dem Abraham im voraus verkündet: Durch dich sollen alle Völker Segen erlangen.
9 Also gehören alle, die glauben, zu dem glaubenden Abraham und werden wie er gesegnet.
10 Alle aber, die nach dem Gesetz leben, stehen unter dem Fluch. Denn in der Schrift heißt es: Verflucht ist jeder, der sich nicht an alles hält, was zu tun das Buch des Gesetzes vorschreibt [5.Mose 11,26-28]. (Galater 3,6-10 nach der Einheitsübersetzung)

Die verstanden sich als Kinder Abrahams und tun das noch. Abraham war der erste einer Reihe von Patriarchen im 1.Buch Mose. Die Patriarchen waren die Väter Israels. Die Geschichte Abrahams steht im 1.Mose 12-25, danach geht es um seine Nachkommen, so dass es sich im Grunde lohnt, das Buch vom 12.Kapitel an bis zum Ende zu lesen um die ganze Geschichte kennen zu lernen.
Das besondere an Abraham war der Bund, den Gott mit ihm geschlossen hatte, als er noch Abram hiess. Gott war ihm erschienen und versprach ihm, dass in ihm alle Völker gesegnet würden – und das, obwohl seine Frau unfruchtbar war und sie keine Kinder bekommen konnten! Gott heilte Abrahams Frau Sara und gemeinsam wurden sie die Stammeltern des Volkes Israel, Gottes Volk.
Deswegen nimmt Abraham ein so wichtige Rolle im Selbstverständnis der Juden ein: als Nachkommen Abrahams lebten sie in dem Segen, den Gott Abrahams Nachkommen verheissen hatte.

Nun erklärte Paulus den Galatern etwas, das für jeden Christen super wichtig ist. Weil Abraham die Verheissung Gottes durch Glauben empfing, können nur diejenigen Abrahams Nachkommen sein, die es im Glauben sind. Es ist keine Frage ob man Kind jüdischer Eltern ist, in Israel lebt oder beschnitten ist. Es geht darum, im Glauben zum gläubigen Abraham zu gehören, denn Abraham ist der Vater der Glaubenden!
Für Menschen, die sich viel auf ihre Herkunft einbildeten musste das ein Schlag ins Gesicht sein. Das hiess ja, dass man zwar Jude sein könnte, aber dennoch kein Erbe Abrahams. Man konnte alles tun, was Gottes Gesetz vorschreibt, und dennoch nicht im Segen leben. Umgekehrt hiess es, dass es reichte, im Glauben Gottes Segnungen an zu nehmen um ein Nachkomme Abrahams zu sein. Starker Tobak und dennoch eine fundamentale Wahrheit des christlichen Glaubens.

Viele Christen fragen sich, was sie mit dem Alten Testament anfangen sollen. Manches ist da ja schwierig zu verstehen, einiges kann man nicht auf unser Leben im Neuen Testament übertragen. Aber manches bleibt auch. Eine Sache die bleibt, ist Gottes Einstellung seinen Leuten gegenüber und der Segen mit dem er sie segnen will. Als Gläubige sind wir Kinder Abrahams und leben im selben Segen wie er.

Umgekehrt kann das Gesetz niemanden segnen. Der Segen des Gesetzes ist daran geknüpft, alle Gebote zu halten und nicht nur die sinnvollen oder diejenigen, die einem leicht fallen. Paulus macht es ganz klar, dass es nicht zu schaffen ist, das Gesetz so zu halten, dass wir gesegnet werden, weil wir so gut leben. Jeder der versucht, durch reines Erfüllen von Regeln in Gottes Segen zu kommen wird merken, dass es nicht klappt. Am Ende wird kein Segen stehen sondern der Fluch des Gesetzes. Niemand kann aus sich heraus so leben, wie er sollte. Letztlich gibt es nur den Weg, im Glauben Gottes Gnade an zu nehmen.

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