02. Juni 2008 0

Galater 4,8-12a

8 Einst, als ihr Gott noch nicht kanntet, wart ihr Sklaven der Götter, die in Wirklichkeit keine sind.
9 Wie aber könnt ihr jetzt, da ihr Gott erkannt habt, vielmehr von Gott erkannt worden seid, wieder zu den schwachen und armseligen Elementarmächten zurückkehren? Warum wollt ihr von neuem ihre Sklaven werden?
10 Warum achtet ihr so ängstlich auf Tage, Monate, bestimmte Zeiten und Jahre?
11 Ich fürchte, ich habe mich vergeblich um euch bemüht.
12 Ich bitte euch, Brüder: Werdet wie ich, denn auch ich bin geworden wie ihr. (Galater 4,8-12 nach der Einheitsübersetzung)

Jetzt schwenkt Paulus etwas um. Bisher ging es um die Juden in der Gemeinde und der Apostel wies genau nach, dass das Gesetz des Alten Testamentes sie nicht gerecht machen konnte. Jetzt schrieb er einen Teil an die Heidenchristen der Gemeinde. Es wäre undenkbar, dass Juden andere Götter gehabt hätten, bevor sie Jesus angenommen hatten. Im Gegenteil die Juden hielten sich viel darauf zugute, dass sie den Monotheismus erfunden hatten und hätten im Leben keine anderen Götter angebetet.
Aber die Juden lebten nicht mehr in einem eigenen Israel. Das Land stand unter römischer Besatzung und mit den Römern kamen andere Götter. zudem gab es einen starken Einfluss griechischer Philosophie und auch griechische Götter im Land. Nicht alle lebten und glaubten als Juden, viele folgten anderen Göttern und deren Kulten.
Natürlich waren es keine echten Götter, denn es gibt nur einen Gott. Aber dennoch dienten diese Menschen anderen Göttern. Es ist traurig zu sehen, dass auch diese Christen alte Denk- und Lebensweisen wiederentdeckten. Die Gemeinden in Galatien müssen wirklich in einem erbärmlichen Zustand gewesen sein. Die jüdischstämmigen Gläubigen fielen zurück in Gesetzlichkeit, die heidnischstämmigen Gläubigen fielen zurück in Polytheismus – quel Panama.

Paulus zeigt ihnen zurecht, wie dumm es ist, wieder zu etwas zurück zu gehen, was einen jahrzehntelang versklavt hat und doch nicht die Kraft hatte zu retten und zu erfüllen. Dieser Abschnitt zeigt einmal mehr, dass niemand davor gefeit ist, zurück zu schlittern. Man kann sich nicht zurücklehnen und denken: “ich bin kein Jude, ich falle nicht in Gesetzlichkeit zurück, deshalb hat mir der Galaterbrief nichts zu sagen.” Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit eine Ermahnung nicht zurück zu fallen und dem Herrn treu zu bleiben!
Paulus malte sich selbst als Beispiel vor ihre Augen. Er war nicht zurückgewichen, obwohl er seit so langer Zeit mit Jesus unterwegs war. Wenn wir Gott nachfolgen wollen ist es wichtig, gute Vorbilder zu haben. Es gibt immer Beispiele von Leuten, die es nicht geschafft haben, aber es bringt nichts, Angst davor zu haben, dass es uns ähnlich ergehen könnte. Es ist besser, auf die Leute zu sehen, die den Kampf des Glaubens gekämpft und den Lauf vollendet haben.

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