3. Christokratie
Christokratie ist der nicht erreichbare Idealzustand. Der Zustand, den jede Gruppe dennoch anstreben sollte. Eine Gemeinde oder Gruppe gehört nicht ihrem Leiter sondern Jesus, und Jesus sollte ihr Chef sein.
Das heisst aber nicht, dass wir deshalb keine Leiter mehr brauchen würden, oder dass menschliche Leitung etwas Widerbiblisches wäre. Jesus als das Haupt der Gemeinde setzt Leiterschaft ein. Er gibt Menschen seine Autorität, um Gruppen und Arbeitsbereichen vorstehen. Es ist wichtig, dass wir verstehen, dass diese Menschen von Gott gesetzt sind (Apostelgeschichte 20, 28). Leiter haben keine Autorität aus sich heraus, sondern sie vertreten die Autorität Gottes:

Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die vorhandenen aber sind von Gott verordnet. (Römer 13,1)

Das bedeutet, dass Leitung von Gott gesetzt sein sollte. Das trifft bestimmt nicht auf jede Leitung zu, denn die meisten christlichen Gruppierungen schaffen sich mit der Zeit ein menschliches Berufungssystem bei dem es nicht auf Gottes Berufung ankommt.
Aber es ist Gott, der zur Leiterschaft begabt:

So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als Propheten, die dritten als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede. (1.Korinther 12,28)

Es ist auch Gott, der die begabte Leiterschaft in seinem Leib einsetzt:

Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,… (Epheser 4,11)

Die Idealform von Christokratie wäre natürlich, dass niemand mehr leiten müsste weil alle Gott selber hören. Das wird nicht so funktionieren, zumindest nicht auf dieser Seite des Himmels. Bis dahin würde ich aber davon ausgehen, dass Gott mit seinen Leitern auf besondere Weise über die jeweiligen Dienste und Gemeinden redet.
Aufgaben:
Wenn Du ein Leiter bist, mach Dir Gedanken, wie Du Deine Leiterschaft siehst. Bist Du eher demokratisch, lässt Du niemanden neben Dir zu oder versuchst Du, Deine Gemeinde sehr jesusmäßig zu führen?
Bete darüber, wie Du Menschen besser freisetzen kannst.

Tipp: Um Menschen freizusetzen und der Gemeinde eine zweckmäßige Struktur zu geben, musst Du das erst einmal wollen. Finde heraus, ob Du damit leben kannst, wenn andere Fehler machen, gerade in Bereichen, die Du hättest besser machen können. Finde auch heraus, ob Du vielleicht Probleme damit hast, wenn ein anderer besser ist als Du. Beide Haltungen hindern Deine Gemeinde daran, in die Reife zu kommen, deshalb solltest Du nach Möglichkeit beide ablegen.
Um Menschen zu helfen, den Platz einzunehmen, den Gott ihnen gegeben hat, kannst Du Gabenseminare machen, Mentoring und Coaching anbieten und einfach denen eine Chance geben, die fragen. Wenn etwas nicht so toll oder nicht nach Deinen Vorstellungen abläuft, sei geduldig und lass die Leute aus kleinen Fehlern lernen.

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6 Kommentare

  1. Na, knapp daneben getippt 😛 Anstatt „Herrschaft DER Besten“, die „Herrschaft DES Besten“ – und zwar im eigentlichen Sinne. Jau, so soll es sein 🙂

  2. CHRISTOKRATIE – YEAH 🙂

  3. denkst du dir solche begriffe eigentlich selber aus oder gibts die schon?

  4. nö, demokratie ist schon ziemlich alt als begriff 😉

    christokratie habe ich von uwe schäfer gemopst.

  5. moh! haha. natürlich meinte ich die christokratie, storch. das ist nämlich ein wort, was mir neu war.

  6. Hmm.

    Bin momentan im Urlaub und daher kaum online, hab die Leitungs-Serie aber etwas mitverfolgt. (Daher momentan auch keine Umlaute, sorry.)

    Demokratie, Autokratie, Christokratie – wars das jetzt?
    Zumal ja alle drei wohl nicht das Gelbe vom Ei zu sein scheinen?
    Bei Demokratie gibts (fuer mich nicht nachvollziehbare) Vorbehalte, Autokratie/Diktatur is Rotz und Christokratie ist Utopie … und?

    ehm.

    Ich hab auch ein grosses Problem mit dem gegeneinander-Ausspielen von Berufung und Einsetzung durch Gott und menschlichen Auswahlverfahren.
    Man kann das nicht trennen – es wuerde naemlich die Souveraenitaet Gottes einschraenken. Als ob Gott ein Problem mit menschlichen Auswahlverfahren haben wuerde … als ob er darin nicht wirken koenne …
    Wir koennen ja in Zukunft einfach nur noch losen …
    (Ausser Gott sagt dies und wir Menschen sagen jenes – aber das passiert eigentlich selten)

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