Der Rhema-Logos-Kreislauf
Es ist hermeutisch immer wieder eine spannende Sache, herauszufinden, wie Briefe, die sich an Menschen vor zweitausend Jahren richten, oder Psalmen, die direkt zu Gott geschrieben wurden, das Wort Gottes an uns werden können.
Dazu bedarf es des Heiligen Geistes, der Herr sowohl über das geschriebene als auch über das gesprochene Wort Gottes ist.
Manche Theologen unterscheiden beides streng. Auf der einen Seite das zeitlose, in allen Situationen an allen Orten gültige Wort Gottes, das uns in der Bibel offenbart wurde, auf der anderen Seite das Wort Gottes, das in eine bestimmte Situation einem bestimmten Menschen oder einer Menschengruppe gegeben wurde. Das Wort der Bibel wird häufig als Logos bezeichnet, das gesprochene Wort als Rhema, beide Ausdrücke kommen aus dem griechischen.
Die Bibel ist in einer geschichtlich einmaligen Situation entstanden. Menschen bekamen eine Offenbarung Gottes (Rhema) und schrieben diese auf. Durch die Entstehung des Kanon wurden diese Rhemata zu Logos, Gottes verbindlichem Wort. Hermeneutik geschieht nun da, wo der Heilige Geist uns das Wort Gottes aufschließt und wir es als Wort Gottes an uns erkennen. Das ist an und für sich ein großes Wunder: ein jahrtausendealtes Buch spricht über das Meer der Zeit hinweg mit lauter Stimme. Dadurch, dass der Heilige Geist uns das Wort aufschließt, wird aus Logos wieder Rhema, eben Gottes Wort an uns – der Kreislauf schließt sich.

Beispiel:Archippus

Und saget dem Archippus: Siehe auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, damit du ihn erfüllest! – Kolosser 4,17

Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass Archippus gelebt hat – den Mann hat es gegeben. Trotzdem ist er nicht der einzige, dem dieser Vers gilt. Zusammen mit Archippus werden wir alle aufgefordert, auf unseren Dienst zu sehen und ihn zu erfüllen.

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