12 Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste.
13 Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. (Markus 1,12-13 nach der Einheitsübersetzung)

Parallel: Matthäus 4,1-11 / Lukas 4,1-13

Nach seiner Taufe führt der Heilige Geist Jesus dazu, in der Wüste zu fasten. Das bedeutet, dass Jesus einen „Eindruck hatte“, wie man es heute oft ausdrückt. Gottes Geist führte ihn in die Wüste. Vielleicht hatte er das Gefühl, dass er einige Zeit mit Gott allein verbringen sollte, möglicherweise hatte er auch einfach nur eine Sehnsucht nach Einsamkeit und Zeit mit Gott. Wenn Gott mit uns redet kann das auf verschiedene Weise geschehen und es ist wichtig zu lernen, die Stimme Gottes zu erkennen und von den anderen Stimmen in unserem Herzen zu unterscheiden.
Jesus konnte das und er wusste, dass er sich nicht selber ausgedacht hatte sondern Gott wollte, dass er zum beten in die Wüste geht.

In der Einsamkeit fand die erste Auseinandersetzung Jesu mit dem Teufel statt. Die Versuchung Jesu wirdim Markusevangelium nur kurz angerissen. Lukas berichtet mehr darüber (4,1-12). Für Markus war es nicht so wichtig worum es ging sondern nur, dass Jesus gewonnen hat. Versuchungen sind immer Möglichkeiten; genau so, wie Gott mit uns redet, kann auch der Teufel mit uns reden und uns Vorschläge machen. Dann sind Versuchungen die Möglichkeit sich zu entscheiden weiterhin den Willen Gottes zu tun oder von Gottes Weg abzukommen. Jesus steckte genauso wie wir in solchen Gewissenskonflikten, aber er hat gewonnen. Wenn er unser Vorbild ist, können wir uns genauso verhalten und gewinnen.

Be Sociable, Share!

10 Kommentare

  1. So etwas Ähnliches hab‘ ich schonmal gehört: dass die Propheten im AT und auch Jesus »einen Eindruck hatten«, wenn wir lesen, »und Gott sprach zu […]«. Ich fand‘ diese Auslegung mal sehr sympathisch, weil es das Thema »Gottes Stimme« so behandelt, dass man keinen Unterschied zwischen damals und heute annehmen muss i.S.v. »damals deutlich, heutekaum noch«.

    Aber: nach einigen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen mit diesem »Eindruck haben«-Ding weiß ich nicht mehr so recht … . »Eindrücke«, die von der eigenen Psyche generiert werden, wurden aus Unkenntnis, religiösem Wahn oder Schlimmerem als »Reden Gottes« ausgegeben. Was etlichen Schaden anrichtet. Meine Meinung jetzt: wäre Gottes Stimme auch damals so einfach mit eigenen psychischen Regungen zu verwechseln gewesen, dann hätten die biblischen Berichte über »Reden Gottes« deutlich weniger Anspruch auf Wahrheit.

    Was ich deshalb desto lieber mag, ist Reden Gottes, das sich als solches beweist: ein Traum mit Elementen, die man selbst nicht wissen konnte; eine Prophetie, die sich bewahrheitet; usw..

  2. Mir ist noch nie in den Sinn gekommen, daß der Böse auch zu uns sprechen könnte, wiewohl seine Präsenz sehr ernst zu nehmen ist. Können das einfach vernichtende destruktive Gedanken wie „Ich bin nichts wert“ usw. sein? Auch wenn der Kopf der Schlange zertreten ist, wackelt der Schlangenschwanz noch gewaltig. Aber ich will meine Gedanken nicht damit beenden ohne dankbar zu sagen, daß Gott lob, Jesu Blut und Gerechtigkeit unser Schmuck und Ehrenkleid ist.

  3. Ich find das total interessant, dass das erste was der Heilige Geist mit Jesus macht ist, ihn in die Wüste zu schicken wo er später dann versucht wird und nicht nur mit Gott, sondern auch mit dem Teufel Begegnungen hat.
    Ob man daraus jetzt irgendwas schlaues für sein Leben ziehen kann weiß ich nicht, aber ich finds trotzdem interessant, weils der Anfang ist.

  4. @apassionata: ja ganz genau. wenn du denkst „ich bin nichts wert“, dann kannst du sicher sein, dass der gedanke auf jeden fall nicht von gott ist. du kannst an verschiedenen punkten prüfen, ob du gerade gottes stimme oder die des feindes hörst:
    – stimmt das mit dem, was in der bibel steht, überein?
    – sind es gedanken, die ermutigend/tröstend etc. sind bzw. werde ich dadurch fröhlicher/friedlicher?
    usw.

    da der gedanke „ich bin nichts wert“ mit keinem der punkte übereinstimmt, ist er nicht von gott. punkt.

  5. @ matew

    Dennoch denke ich, dass es genau so ist. Es gibt ja auch heute sehr konkrete prophetische „Eindrücke“ – wo ich selber gerne mehr von hätte.
    Dass es auch falsche Einschätzungen (so möchte ich es mal etwas vorsichtig nennen) gibt, stimmt wohl, aber letztlich ist eben auch der ganze prophetische Bereich etwas, was nur durch Glauben zugänglich ist – und wieviel Glauben braucht man wohl noch, wenn man Gott akustisch als Stimme vom Himmel (was es sicher auch gibt) hören kann?

    Das mit dem Einschätzen, was jetzt von Gott kommt und was meiner vielleicht unbewussten Menschenkenntnis entspringt, finde ich auch noch schwierig, kann man aber glaube ich lernen. Ich glaube festgestellt zu haben, dass mit je mehr Gegenwehr ich gedanklich zu kämpfen habe, desto sicherer ich mir sein kann, dass das ein Treffer ist… 😉

  6. @ diedazi stimmt, danke für Deinen Kommentar!!1

  7. @ diedazi stimmt, danke für Deinen Kommentar!!

  8. ich schliesse mich dazi an. das ist sehr gut möglich. epheser 6 macht es sehr deutlich, dass die grenze zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren welt sehr dünn und durchlässig ist und dass vieles, was uns natürlich erscheint, in wahrheit dämonisch inspiriert ist.

  9. Ich habe in einer sehr guten Predigt von Christoph gehört, daß eigentlich alles was wir tun, geistlich gedeutet werden muß. Es gibt keinen Bereich in unserem Leben, wo nicht Gott schon ist. Jedenfalls kam das bei mir so an. Wenn ich das dann so leben möchte, ist ja der Böse genauso präsent und gegenwärtig, weil er um die Kinder Gottes kämpft. Beispielsweise habe ich für meinen schwerkranken Mann gebetet und schwups überkamen mich die unsinnigen, düsteren Gedanken an der Krankheit meines Mannes und am Tod des vor Jahren verstorbenen Kindes schuld zu sein. Ich habe weiter gebetet und diesen Gedanken Einhalt geboten und wurde dann ruhiger, bekam auch Frieden. Entschuldigung, daß ich das so offen schreibe, aber ich habe mich gefragt, ist das mein selbstzweiflerisches Denken oder flüstert mir das der Böse ins Ohr? Ich bin mir da oft nicht sicher, habe ich die Gedanken an das Böse immer verdrängt, weil ich denke, daß Gott ja letztendlich schon gesiegt hat und mich schützt. Tut er ja auch. Dennoch bin ich da jetzt nachdenklicher über diesen Kampf zwischen Gut und Böse.

  10. solchen gedanken einhalt zu gebieten ist schon einmal gut. das ist dein beitrag zu dem kampf. weiter so!

Schreibe einen Kommentar

Diese HTML-Tags und Attribute sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>