7 Haltet nun also geduldig aus, Geschwister, bis der Herr wiederkommt! Denkt an den Bauern, der darauf wartet, dass auf seinem Land die kostbare Ernte heranreift. Ihretwegen fasst er sich in Geduld, bis der Herbstregen und der Frühjahrsregen auf das Land gefallen sind.
8 Fasst auch ihr euch in Geduld und stärkt eure Herzen ´im Glauben`, denn das Kommen des Herrn steht nahe bevor.
9 Klagt und jammert nicht übereinander, Geschwister, damit Gott euch nicht verurteilen muss. Denkt daran: Der Richter steht schon vor der Tür! (Jakobus 5,7-9 nach der NGÜ)

Die Christen im Neuen Testament lebten mit einer starken Naherwartung Jesu. Sie gingen oft davon aus, dass Jesus noch zu ihren Lebzeiten zurückkäme und sie auf den Wolken des Himmels sähen (Matthäus 24,30). Es war unter anderem diese Naherwartung, die ihnen über schwierige Umstände und Verfolgung hinweghalf. Man rechnete nicht damit, dass die Zustände anhalten würden und stärkte sich daher untereinander mit der Hoffnung auf ein baldiges Erscheinen Christi zum Gericht.
Je mehr Zeit ins Land ging, umso weniger wird diese Hoffnung motiviert haben. In der Konsequenz kann man sich vorstellen, dass interne Querelen und der Gemeindealltag immer mehr in den Vordergrund rückten und das Leben bestimmten. Jakobus bringt hier einen sehr interessanten Gedanken indem er die Wiederkunft des Richters mit einer eigenen richtenden Haltung in Verbindung bringt. Wenn man das zu Ende denkt drängt sich fast die Frage auf, ob es weniger gegenseitiges Richten unter Christen gäbe, wenn wir mehr damit rechnen würden, dass Jesus bald wiederkommt. Der Herr hat uns immer wieder zur Wachsamkeit ermahnt, denn niemand weiß, wann er wiederkommt. Ist eine richtende Haltung gegenüber Geschwistern möglicherweise ein Zeichen dafür, dass wir unsere Wachsamkeit und Erwartung aufgegeben haben?

[systematisch durch die Bibel]

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