01. April 2008 1

Markus 14,32-42

Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: Setzt euch und wartet hier, während ich bete.
Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst,
und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht!
Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, daß die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe.
Er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen).
Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten.
Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten.
Und er kam zum drittenmal und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert.
Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da. (Markus 14,32-42 nach der Einheitsübersetzung)

parallel: Matthäus 26,36-46 | Lukas 22,39-46

Es war die letzte Stunde Jesu in Freiheit. Judas hatte ihn schon verraten (Markus 14,10-11) und vermutlich war der Hohepriester mit seinen Leuten schon auf dem Weg um Jesus zu verhaften. Das letzte was Jesus vor seiner Verhaftung tat war beten. Er zog sich mit seinen Jüngern zurück und verbrachte Zeit mit Gott.
Wenn Jesus betete, dann nannte er Gott meistens Vater, oft in der Koseform Abba, Papa. Gerade in dieser schlimme Situation muss es wichtig gewesen sein, Gott als abba zu kennen und nicht einfach nur als Herr. Gerade in Not und Leid ist es wichtig zu wissen an welchen Gott wir glauben. Wer weiss, ob Jesus den Weg zum Kreuz geschafft hätte, wenn Gott nur sein Oberbefehlshaber gewesen wäre und das Gebet im Garten Getsemane als ein „Sir! Ja sir!“ abgelaufen wäre?
Niemand von uns kommt ganz an schweren Situationen vorbei, wir alle haben unser Mass an Schwierigkeiten, Nöten und Problemen im Leben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es etwas ganz anderes ist, ob man durch Schwierigkeiten an der Hand seines himmlischen Vaters oder alleine oder mit einem weltenfernen Gott geht, an dem man eben glaubt. Gott will unser Freund und mehr noch als ein Freund, er will unser Vater sein und uns gerade in Situationen des Leides Frieden, Unterstützung und sogar Freude geben.
Jesus hatte Angst vor dem Kreuz, wer könnte ihm das verdenken? Aber sein Vertrauen in Gott und seinen Plan war grösser als die Angst vor dem Schmerz. Er wusste, dass es nicht anders gehen würde und dass er dabei war seinen Auftrag zu erfüllen, aber wenn es einen anderen Weg gegeben hätte die Welt zu erretten, dann hätte er diesen sicherlich gewählt.
Wir stellen uns oft die Frage, warum Gott seinem eigenen Sohn Jesus dieses schlimme Leid angetan hat. Hier ist die Antwort: es ging nicht anders. Es gibt tatsächlich eines, das Gott noch wertvoller ist als das Blut Jesu. Für manche klingt das fast wie Gotteslästerung, aber es stimmt. Dieses eine bist Du. Als es klar war, dass nur das Blut Jesu Dich von Sünde freikaufen könnte willigte Gott ein; das war es ihm wert.

Die Jünger schafften es nicht einmal, in dieser Stunde mit Jesus zu wachen und zu beten. Eben noch (Markus 14,26-31) waren sie sich ganz sicher, dass sie Jesus nie verlassen würden und nun schliefen sie schon.
Selbst in dieser Situation zeigte sich Jesus noch als der liebevolle Prediger der er immer war. Er ermahnte seine Leute und sagten ihnen, dass sie in Anfechtungen nicht bestehen würden wenn sie nicht lernten zu wachen und zu beten.
So ist es auch bei uns. Wer im Glauben ein Überwinder sein will, der muss es lernen im Gebet zu stehen.

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  1. […] wird. Während Jesus seinen Jüngern noch erklärte, wie wichtig es ist zu beten und zu wachen (Markus 14,32-42) kam schon die Polizei um ihn zu verhaften. Das Zeichen, das Judas vereinbart hatte, war ein […]

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