25. August 2008 0

Epheser 3,1-6

Deshalb (bete) ich, Paulus, für euch, die Heiden. Euch kommt es zugute, daß ich der Gefangene Christi Jesu bin.
2 Ihr habt doch gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch verliehen hat.
3 Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis mitgeteilt, das ich soeben kurz beschrieben habe.
4 Wenn ihr das lest, könnt ihr sehen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist.
5 Den Menschen früherer Generationen war es nicht bekannt; jetzt aber ist es seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist offenbart worden:
6 daß nämlich die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und an derselben Verheißung in Christus Jesus teilhaben durch das Evangelium. (Epheser 3,1-6 nach der Einheitsübersetzung)

Vers 1 ist in der Einheitsübersetzung etwas irreführend, denn er klingt so, als hätten die Heidenchristen einen besonderen Vorteil davon, dass Paulus als Gefangener des Kaisers in Rom ist. Ich verstehe es aus anderen Übersetzungen eher so, dass Paulus der Gefangene Christi für die Heiden ist, also im Dienst für die nicht-Juden gefangen war. Darum geht es auch im Rest des Abschnitts, um die Berufung Paulus für die nicht-jüdischen Gläubigen. Um die Erklärung der Begriffe ging es bereits im zweiten Kapitel des Briefes, deswegen möchte ich das an dieser Stelle nicht noch einmal vertiefen.
Das Amt, von dem Paulus hier spricht ist nicht in erster Linie das Apostelamt, sondern das Apostelamt für die Heiden. Das ist das große Geheimnis, das frühere Generationen nicht kannten, das Gott aber nun aufgeschlossen hat: das Jesus nicht allein für die Juden gekommen ist sondern für die ganze Welt. Für die Juden war die Welt damals ganz um das Judentum zentriert: sie waren Gottes auserwähltes Volk und Gott interessierte sich nur für sie. Wollte jemand von Gott gesegnet sein, musste er Jude werden. Aus diesem Denken kam der grösste innere Konflikt der ersten Christengeneration, denn viele behielten dieses Denken bei. Sie meinten, dass man erst Jude werden müsse bevor man Christ werden konnte.
Ohne Umwege haben Gläubige aus anderen Nationen dieselben Verheissungen und sind Erben desselben Reiches wie die Juden. Uns erscheint das heute keine große Offenbarung mehr weil wir noch nie davon gehört haben oder auf die Idee gekommen wären, dass man nicht direkt zu Jesus kommen könnte, aber zur Zeit als der Epheserbrief geschrieben wurde war das eine der größten und angesagtesten Offenbarungen überhaupt, die Paulus da anvertraut wurde.

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